Der erste Tag der VSone ist vorbei und ich werde einfach mal ein kurzes Review geben. Vom organisatorischen her, ist es bis jetzt sehr gut verlaufen. Im großen IMAX zu sitzen, kostenlos Popcorn zu bekommen und dabei auf der großen Leinwand eine WPF Entwicklung zu sehen, ist schon sehr cool - auch wenn das für Normalsterbliche sicherlich ein seltsamer Anblick ist ;)
Die Verpflegung ist spitze (und kostenlos) und die Leute sind allesamt recht nett, auch wenn ich teilweise den Altersdurchschnitt etwas senke (wobei Andere ihn wiederrum steigern).
Die Sprecher sind allesamt sehr nett und kann man auch mal leicht etwas über sein Kummer und Leid erzählen.
Nun kurz zu den Themen, die ich heute besucht hatte - es gab pro Track noch mehrere andere Vorträge parallel - interessierte sollten die Blogs von den Sprechern im Auge behalten:
Erstes Vortrag: XAML, WPF & Expression Blend
Ein sehr praktischer Vortrag von Markus Egger - wie frischt man eine einfache "UI" mit WPF auf. Ausführlich wurde dort Expression Blend vorgestellt, was ich zwar schon kannte, allerdings waren mir einige Funktionen noch nicht bekannt. Wie schnell man aus einer langweiligen UI eine schicke Anwendung bastelt (natürlich nur mit dem "Glass Effekt", hat mich doch etwas angespornt, dort mehr Zeit zu investieren.
Eine andere Sache, die mir dabei ins Auge fiel: In Expression Blend gibt es eine coole "Commandsuche", man konnte die Menüs ähnlich wie in Vista einfach so durchsuchen und es wurde jeweils das richtige angezeigt - bin mal gespannt, wann das in Office zu finden ist.
Nächster Vortrag: WPF Datenbindung
Ebenfalls sehr praxisbezogen - was versteht man unter Datenbindung, was kann diese und wie sieht das aus. Was spielen "Dependancy Properties" und was sind die "INotification..." Schnittstellen (z.B. INotifyPropertyChanged) - dies waren unter anderem Hauptthemen. Vorgetragen war dies von Christian Nagel. Zusammen mit dem ersten Vortrag, in dem es mehr um das Design ging, hat dieser Vortrag mich besonders als Entwickler begeistert - und wird sicherlich mal den ein oder anderen Blogpost Wert sein.
Nächster Vortrag: Microsoft Sync Framework
Das Microsoft Sync Framework ist noch nicht allzu alt, jedoch bereits in VS 2008 zu finden. In dem Vortrag von Alexander Duggleby ging es nur um dieses Thema. Mich persönlich hat dieses Thema doch recht interessiert und war auch gut vorgetragen. An praktischen Anwendungsfällen fehlt es mir momentan noch, vor allem da mir es noch nicht 100% klar war, wie man die einzelnen Provider (es gibt von MS einige wenige vorgefertige Provider, z.B. einen Fileprovider, um Files zu synchronisieren) einsetzt - aber man stelle sich folgendes vor: Ich lege Bilder in meinen "Eigene Bilder" Ordner und es wird auf mein Flickr, MySpace etc. Profil geladen - und wenn ich mich auf einen anderen Rechner einlogge, kann dies ebenfalls wieder syncronisiert werden. Theoretisch sollte dies gehen. Das wäre mal ein nettes Projekt ;)
Nächster Vortrag: Parallele Programmierung
Zum Anfang war ich hier recht skeptisch, weil viel Zeit mit "nicht .NET Themen" verging - jedoch ergab es hinterher ein sehr rundes Bild, vorgetragen von Bernd Marquardt. Es standen 3 Hauptthemen an - "OpenMP", was für C++ oder Fortran gedacht ist, "SIMD", welches ein anderes Modell fährt als "OpenMP" und "LINQ Parallel", was direkt für C#/.NET momentan als CTP verfügbar ist.
Grundgedanke von "OpenMP": Leicht mehrere Prozessoren nutzen. Bei einer Schleife von "0-999" macht Prozessor 1 "0-499" und Prozessor 2 "500-999". Dies wurde recht anschaulich demonstriert und vor allen ist der gebrauch recht einfach.
Als zweites kam "SIMD", was mehr auf die Hardware geht und Prozessoreigenschaften nutzt. Es werden Daten in einem Array in einem Schritt bearbeitet - anstatt einzeln. Das ist zwar auch schick, weil Threads nicht eingesetzt werden, ist aber noch mehr an die Prozessoren gebunden (und der Aufruf ist hässlich) das geht beides nur in C++ (oder OpenMP in managed C++).
"Parallel LINQ" geht einen ähnlichen Weg wie "OpenMP", allerdings zum Teil mit einem eigenen Syntax. Primär werden hier anonyme Methoden genutzt und wer Lamda Expressions verstanden hat, der kann hier einiges an Performance rausholen. Allerdings momentan alles alpha, aber das ist sicherlich in nächster Zeit ein sehr wichtiges Thema.
Nächster Vortrag: Was kommt nach ASP.NET?
Ein sehr humorvoller Vortrag von Hannes Preishuber. Auch wenn er versprochen hat, dass man nichts davon mitnimmt, hab ich doch die ein oder andere Sache aufgeschnappt. Mir waren die ASP.NET Futures, Silverlight, ASP.NET 3.5 Extensions usw. zwar schon ein begriff, allerdings hatte ich nie das Media Control ausprobiert oder Dynamic Data Pages ausprobiert (was sehr cool ist) und auch LINQ to SQL nutzt.
Letzter Vortrag für heute: LINQ to SQL
Christoph Wille stellt LINQ to SQL vor. Zwar hatte ich selber damit schon rumgespielt, allerdings war es interessant zu wissen, wo bestimmte Sachen "schwierig" umzusetzen sind oder schlicht und einfach langsam. Als generellen Tipp habe ich mitgenommen, den SQL Server Profiler laufen zu lassen, damit man sieht, was LINQ eigentlich am SQL Server veranstaltet. Den Blog von Scott Guthrie und Mike Toulty sollte man zudem ebenfalls besuchen. Morgen (oder heute wenn sie diesen Post lesen werden), wird das ADO.NET Entity Framework vorgestellt - und die Unterschiede zu LINQ to SQL ebenfalls dargestellt.
Einige Stichpunkte noch kurz am Rande erwähnt: Die Integration von Stored Procedures (gibt auf dem Blog von Scott und Mike noch wesentlich mehr Informationen), "CompiledQuerys" für performance Gewinn, das nachträgliche Laden von Kindelementen und die damit verbundenen Probleme (DataLoad Options erlaubt nur die nächste Ebene - man kann wohl keine 2 Ebenen übergehen - wenn man danach sucht, findet man was ich meine ;) ).
Zwischenfazit
Sehr schicke Veranstaltung.Ich werde in den nächsten Tagen/Wochen die Themen zum großen Teil aufgreifen.
Den Tag zwei werde ich sicherlich auch noch niederschreiben :)